In meinen neuen Kursen zum Thema „Relaqua“, der bewusste Atem oder der No-Stress Kurs, erzähle ich gerne von der Seinsorientierung. Die Seinsorientierung steht im direkten Gegensatz zur Defizitorientierung.
Ein Beispiel: Wenn ich einen Schüler habe, dessen persönliche Bestleistung im Streckentauchen bei 78m ist und er macht einen Maximalversuch mit dem Ergebnis 93m, dann führt das selten dazu, dass er/sie sich freut.
Nein es passiert etwas ganz unrationales – der Schüler sagt :“Scheiße, da wäre noch mehr gegangen“. Es gibt eine Reihe von Apnoetauchern, die behaupten „Apnoetauchen ist zu 90 % Kopfsache“ – ich gehöre zu denen, die sagen, dass man um erfolgreich zu sein auch ganz schön viel Training braucht. Nicht nur Training des Kopfes, sondern auch des Körpers, CO2 Toleranz, Technik, Max Versuche und ein passendes Crosstraining. Aber auch ich bin der Meinung, dass es ohne den Kopf nicht geht.
Wir können aber sehr gut nachvollziehen, dass ein Apnoetaucher, der die 100m so kurz vor den Augen hat, mit seiner Bestleistung, die 15m besser war als alles was er bisher geleistet hat, erstmal nicht an die 15m denkt, sondern an die fehlenden 7m. Verständlich, aber wir geben unserem Kopf immer wieder das Signal dass es wieder nicht ausgereicht hat. Eine zu sehr defizitorientierte Einstellung führt zur mentalen Erschöpfung. Die Gefahr, dass wir unsere Fokussierung, unseren Ehrgeiz verlieren ist dabei nicht gegeben. Im Gegenteil, wenn wir seins orientiert denken, dann werden wir länger Erfolg haben und nicht so schnell die Lust verlieren.
An Tagen oder Wochen in denen vieles schief geht, muss man sich abends mal hinsetzen und die Buchführung machen, was lief eigentlich alles gut in meinem Leben, also was verbuche ich auf der Haben Seite. Das schafft eine Zufriedenheit und Innere Ruhe.
Innere Ruhe schafft auch ein Projekt, ein Ziel eine Vision, die Du mit den richtigen Partnern machst. Ich hatte vergangenes Jahr mehrere solcher Projekte angestoßen, bzw. bei solchen Projekten mitgewirkt.
Ich durfte letztes Jahr eine Apnoeuhr für Davosa mitentwickeln. Eine besondere Uhr, welche die Möglichkeit gibt Pranayama Übungen zu praktizieren, die man aus dem Gehäuse nehmen kann und vieles mehr. Ein Design, welches farblich und stylish auf meine Wünsche zurückzuführen ist. Auch das Booklet mit den wunderbaren Bildern von Alena Zielinski und Cedric Schanze, welche die Atemübungen erläutert, ist total gelungen.
Die Idee mit Florian Fischer und Timo Dersch auf die Bahamas zu fliegen und Videos zu machen, welche die Uhr, die Location und die Sharkschool featuren – war goldrichtig. Denn sobald Du den kreativen Prozess mit ultrakreativen Menschen teilst, kann was großes entstehen. In diesem Fall ein tolles Video „upon and below time“ , tolle Artikel in der Tauchen, fantastische Bilder und vieles mehr. Hätte einer der Menschen, die ich oben genannt habe und ausserdem Davosa, Wirodive, Ocean Fox Cotton Bay oder Mares in erster Linie auf das Geld geschaut, oder den unmittelbaren finanziellen Nutzen, dann würde es weder Videos, noch Bilder, noch Artikel, geschweige denn eine Uhr geben. Es sind Menschen, die in erster Linie begeistert sind mitzumachen und dann Teil eines erfolgreichen Projektes sind.
Mein zweites Projekt lautet „Relaqua“ und ist ein gutes Beispiel dafür, dass ich es seit Jahren nicht auf die Reihe gebracht habe dieses Konzept umzusetzen. Ständig waren andere Dinge wichtiger, so dass ich Phil Simha angesprochen und um Mithilfe gebeten habe, das „Apnoe und Meditations“ Buch zu machen. Es ist fantastisch zu sehen, wie sich diese Idee weiterentwickelt hat und was nun daraus wird. Dieses Projekt lebt ganz besonders auch von den Menschen, die es weitertragen und meine Begeisterung teilen. Es wäre ein ziemlich trauriges Buch geworden, hätte ich das alleine gemacht. Auch hier waren Menschen bereit ein Risiko einzugehen, gerade auch der Verlag um Friedrich Naglschmidt, der ein Buch herausbringt für eine Zielgruppe, die man erst noch schaffen muss.
Mein Rat an alle die etwas verwirklichen möchten, sucht Euch Partner, die vielleicht im ersten Moment nicht viel Geld geben, aber Euch die Freiheit geben das zu tun, für was ihr brennt. Denkt nicht in erster Linie an das Geld, sondern geniest den kreativen Schaffensprozess und wenn ihr Euch mit andren kreativen Menschen umgebt, dann kann das nicht in die Hose gehen.
Mein Rat an Firmen, die Teil von etwas aussergewöhnlichem werden wollen : Fördert Kreativität und denkt nicht in erster Linie daran, wie sich ein Projekt möglichst schnell auszahlt.
Filme wie dieser sind nur möglich, wenn die Idee und nicht das Individuum oder Geld im Vordergrund steht!